Der Beginn einer Reise in ein Neues Leben: Höhen, Tiefen und der Wendepunkt
Manchmal beginnt eine neue Reise in unserem Leben ohne Vorwarnung, eingehüllt in Sehnsucht und begleitet von tiefen Gefühlen der Unsicherheit. Genau so begann auch meine eigene Reise – ein Weg voller Höhen und Tiefen, der mich durch Schmerz und Trauer führte, aber auch Momente der Selbstreflexion und des Wachstums mit sich brachte. Diese Phase meines Lebens war wie eine stürmische See, in der ich schwankend meinen Kurs finden musste. Doch sie stärkte meine innere Widerstandskraft und öffnete mir neue Perspektiven. Der entscheidende Wendepunkt dieser Reise kam unerwartet im Jahr 1991, als unser Sohn, ganz unverhofft, in unser Leben trat.
Ungewissheit und Zukunftsfragen
Die 90er Jahre waren eine Zeit des Wandels, sowohl persönlich als auch gesellschaftlich. Aufgewachsen in der DDR, befand ich mich plötzlich inmitten eines Umbruchs. Viele Fragen standen im Raum: Wie würde es weitergehen? Würde ich meinen Beruf fortsetzen können? Wo würde ich leben? Diese Unsicherheiten waren besonders herausfordernd, da ich und mein Partner noch sehr jung waren. Wir hatten uns jedoch früh in unserer Ehe für eine Adoption entschieden, wohl wissend, dass dieser Prozess lange dauern könnte, insbesondere wenn es um die Adoption eines Säuglings ging. Die Entscheidung kam von Herzen und war für uns ein wichtiger Schritt auf unserem gemeinsamen Weg.
Die Diagnose: Ein prägender Moment
Doch es gab eine weitere unerwartete Wendung. Als sehr junge Frau erhielt ich eine Diagnose, die unser Leben veränderte: Eine genetische Erkrankung verhinderte, dass ich auf natürlichem Weg Kinder bekommen konnte. Dieser Moment, so schmerzhaft er auch war, intensivierte meinen Wunsch nach einer eigenen Familie nur noch mehr. Mit jeder Herausforderung, die uns begegnete, wuchs auch mein Entschluss, nicht aufzugeben. Der Traum von einer Familie, von einem klassischen Familienmodell, war tief in mir verwurzelt.
Der Weg zur Adoption: Ein langer Prozess
Mit dieser Entschlossenheit gingen wir den langen Weg der Adoption. Mit 20 Jahren, voller Hoffnung und Vorfreude, stellten wir den Antrag beim Jugendamt. Wir ahnten nicht, wie lang und beschwerlich dieser Weg werden würde. Viele Monate des Wartens vergingen. Während wir unser Leben vorbereiteten – eine Wohnung suchten, das Kinderzimmer einrichteten – wuchs unsere Sehnsucht. Alles war bereit für ein kleines Mädchen, zumindest dachten wir das.
Die Wende: Ein unerwartetes Geschenk
Doch das Leben hielt für uns eine Überraschung bereit. Inmitten all der gesellschaftlichen Umbrüche, in denen unsere Zukunftspläne ins Wanken gerieten, klopfte eines Abends eine Mitarbeiterin des Jugendamtes an unsere Tür. Sie erzählte von einem kleinen Jungen, kaum zwei Monate alt, der im Krankenhaus auf Eltern wartete. In diesem Moment änderte sich alles – unsere Vorstellungen von der Zukunft, unsere Pläne und auch unsere Herzen.
Ausblick: Der Beginn eines neuen Kapitels
Dieser unerwartete Moment war das Geschenk, das unser Leben in eine neue Richtung lenkte. Wir begannen ein neues Kapitel, eines voller Herausforderungen, aber auch voller Freude und Liebe. Diese Reise war anders, als wir sie uns ausgemalt hatten, aber genau richtig für uns.
In den kommenden Beiträgen werde ich tiefer in diese Zeit eintauchen: Wie unser Leben sich veränderte, welche Hürden wir meisterten und wie wir als Familie zusammenwuchsen. Die Reise ist noch nicht zu Ende, und ich freue mich darauf, euch weiterhin daran teilhaben zu lassen.
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